Seit November letzten Jahres treffen sich in unregelmäßigen Abständen VertreterInnen des Bezirksamtes, der Schulen, der Kitas, der sozialen Treffpunkte sowie des Quartiersmanagements, um ihre Arbeit zu vernetzen und aufeinander abzustimmen. Im Konkreten geht es um die (interkulturelle) Elternarbeit der Einrichtungen: Was läuft gut und sollte bekannter gemacht werden, welche erfolgreichen Angebote sind übertragbar, wo liegen die Probleme?

Die Initiative wurde vom Neuköllner Jugendamt angestoßen und erfasst neben dem Quartiersgebiet Ganghoferstraße auch das Gebiet zwischen Sonnenallee und Harzer Straße. Unterstützt und koordiniert wird die Initiative durch das Programm „Anschwung für frühe Chancen“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung.
Am 14. März fand in der Eduard-Mörike-Schule die Auftaktveranstaltung statt, auf der das Schwerpunktthema „interkulturelle Elternarbeit“ in mehreren Arbeitsgruppen besprochen wurde. Unter der Fragestellung „Was gelingt uns gut?“ wurden unter anderem die Elterncafés als erfolgreiches Mittel genannt, um Mütter und Väter in die alltägliche Arbeit der Einrichtungen einzubeziehen. Solche Cafés existieren schon seit geraumer Zeit an vielen Neuköllner Kitas und Schulen und werden häufig von Eltern mitorganisiert. Ein wichtiger Aspekt ist, dass Hemmschwellen gegenüber den Einrichtungen abgebaut werden und Mütter und Väter mit ihren Kompetenzen, beispielsweise als Sprachvermittler gewonnen werden können. Generell liegt hier nämlich eines der größten Probleme: Sprachbarrieren verhindern eine Kommunikation auf Augenhöhe und erschweren den Zugang der Einrichtungen zu den einzelnen Familien. Umgekehrt trauen sich Eltern aufgrund fehlender sprachlicher Kompetenzen oft nicht zu, ihre Bedürfnisse zu formulieren oder sich Hilfe zu holen. Dies betrifft insbesondere auch das Verhältnis von Eltern zu staatlichen Institutionen wie den bezirklichen Ämtern.
Am 17. April gab es bereits ein Anschlusstreffen, auf dem erste Vereinbarungen getroffen wurden. So ist zum Beispiel eine gemeinschaftliche Elternbroschüre geplant. Um  mehr über die Wünsche und Themen der Eltern bezogen auf die Einrichtungen, Schulen, Kitas zu erfahren und direkt ins Gespräch mit den Eltern zu kommen, sollen demnächst Elterncafés besucht werden.  Die Vernetzung hat bereits jetzt erste Erfolge zu verzeichnen: Zum Beispiel wurde zwischen dem Nachbarschaftsheim und der Mörike Grundschule vereinbart, ein Peerhelper-Projekt anzubieten, und die Street Players organisieren ein Fußballtraining an der Hans-Fallada-Schule.

Weitere Infos unter: http://www.anschwung.de/content/initiative-berlin-neuk%C3%B6lln