Welche Interessen und Wünsche haben Jungs im Alter zwischen 10 und 18 Jahren im Kiez? Sind sie damit zufrieden, sich nach der Schule irgendwo an einer Ecke zu treffen oder haben sie Lust auf Fußball, Basketball, Musik oder andere Freizeitaktivitäten? Und finden sie überhaupt Möglichkeiten, die Interessen auszuleben? Zwei junge Männer waren anfangs im Kiez unterwegs, um dies herauszufinden. Rahim Yildirim und Norman Koltsch betreuten das Projekt „Sport und Freizeit für Jungs im Ganghoferkiez“ des Nachbarschaftsheims Neukölln im Auftrag des Quartiersmanagement Ganghoferstraße. Das Projekt ist durch eine „offene, aufsuchende“ Arbeit gekennzeichnet. Das heißt, Norman und Rahim warteten nicht in irgendeinem Büro, bis die Jungs zu ihnen kommen, sondern sie sind auf den Straßen und Plätzen präsent, haben Spiel- und Sportgeräte bei sich und laden alle Vorbeikommenden zum Mitmachen ein.

Rahim und Norman suchten das Gespräch mit den Jugendlichen, sammelten deren Interessen und versuchten dann, passende Angebote zu organisieren. Fanden sich beispielsweise genügend Jungs, die zusammen Fußball spielen möchten, suchten sie nach einem Platz, wo sie dies tun können. „Es geht uns darum, dass die Jugendlichen selber aktiv werden, ohne eine zu große Verpflichtung eingehen zu müssen. Wir wollen sie aber auch motivieren, bei der Gestaltung und Durchführung der Aktivitäten mitzuwirken“, sagt Rahim Yildirim. Leistungsdruck wie in manchen Sportvereinen wird es demnach nicht geben. Gleichwohl suchen beide nach (älteren) Jugendlichen, die Verantwortung übernehmen können und wollen, um im Projekt mitzuhelfen. „Unser Ziel ist es, diese Jungs zu Jugendleitern auszubilden“, sagt Norman Koltsch.

Die beiden wünschen sich, dass sie mit diesem Projekt Respekt und Toleranz vermitteln können. „Wer Rücksicht nimmt, hat einfach mehr Erfolgserlebnisse“, erklärt Rahim.

Mittlerweile hat sich das Team geändert und Maria Brasse leitet das Projekt mit Unterstützung verschiedener Fussball- und Skateboardtrainer, sowie wechselnder Honorarkräfte, Praktikanten und nicht zuletzt jugendlicher Peer Helper.

Immer noch suchen sie nach Kooperationspartnern, die das Projekt unterstützen: Nach Vereinen und Schulen, die Plätze zur Verfügung stellen oder einen Raum, wo sich die Jungs treffen können.

Fördersumme (2009 - 2014): 220.000 Euro
Träger: Nachbarschaftsheim Neukölln e.V.


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