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Die Idee


In Neukölln gibt es elf Quartiersmanagementgebiete und fast alle bringen eine Zeitung heraus. Die naheliegende Idee kam vom Team der „Promenadenmischung“ aus dem Schillerkiez: Lasst uns zu einem bestimmten Thema Artikel schreiben und untereinander austauschen. Ein gemeinsames Thema, das überall eine Rolle spielt, war schnell gefunden: Essen. Die folgenden Texte wurden zum Teil schon in Neuköllner Kiezzeitungen veröffentlicht.





Lecker und Lehrreich

Schülerfirma der Adolf-Reichwein-Schule

von Bernhard Stelzl, "Richard", Quartiersmanagement Richardplatz Süd

Die Mitglieder des Quartiersrats kennen die Leckereien des „Kids Cafe“ schon lange, denn die Schülerfirma des Adolf-Reichwein-Förderzentrums beliefert regelmäßig die Sitzungen mit einem kleinen Buffet. Aber der Service geht über die Grenzen des Quartiers hinaus, jetzt gerade wird für einen Auftrag in Spandau geschnippelt und gekostet, das Kindermuseum MACHmit!-Museum im Prenzlauer Berg ist schon seit langem Stammkunde der Schülerfirma. Frau Straubel, die zuständige Lehrkraft, ist stolz auf diese Entwicklung, hat sie doch das „Kids Café“ vor etlichen Jahren mit aufgebaut. „Heute bieten wir Catering für bis zu 60 Personen an. Unsere kostengünstigen Spezialitäten sind mediterrane und orientalische Küche, vegetarische Gerichte und Rohkost, Fingerfood, Kuchen, Torten und Gebäck.“ Für die Schule, vor allem aber für die Schüler, ermöglicht die Arbeit in der Schülerfirma eine wirklichkeitsnahe Arbeitssituation. „Es muss geplant werden, Termine einzuhalten ist extrem wichtig und natürlich muss es auch gut schmecken, sonst kommen die Kunden ja nicht wieder“, stellt die Lehrerin die wesentlichen Anforderungen klar. Über das praktische Erlernen in der professionell ausgestatteten Schulküche hinaus, werden theoretische Grundlagen vermittelt. Rezept ist nicht Rezept, mit Hilfe eines sogenannten Tabellenrezeptes wird der Ablauf sehr klar strukturiert. Ein anderes wesentliches Thema ist Hygiene, hier ist es wichtig, dass das Warum verstanden wird. Die Mitarbeit in einer Schülerfirma ist für die Schüler und Schülerinnen ab der Klasse 9 verpflichtend, jedoch können sie aus verschiedenen Bereichen wie Textil, Holz oder eben auch Gastronomie auswählen. Innerhalb dessen gibt es vier große Bereiche: Einkauf, Verarbeitung, Verkauf und Abrechnung. „Mir macht die Zubereitung viel Freude, gerade wenn wir bunte Speisen kochen, denn das Auge isst ja mit“, bestätigt Mona. Auch innerhalb der Schule hat das „Kids Café“ großen Zuspruch, der Pausenverkauf ist ein echter Renner. Ein belegtes Brot kostet 40 Cent. Natürlich fragen die Schüler, was denn mit dem Geld passiert. „Hier haben wir vor Jahren die Regelung getroffen, den Gewinn zu dritteln: Ein Drittel wird wieder investiert, ein Drittel geht an den Förderverein der Schule und mit einem Drittel unternehmen wir gemeinsam am Ende des Schuljahres eine schöne Sache.“

Schülerfirma "Kids Cafe"
Frau Straubel: Tel.: 030-63225129




Schnell Essen im Reuterkiez

Die Fast Food-Verschiebung

von Mathias Hühn, "Reuter", Quartiersmanagement Reuterplatz

Es gab bereits schnelles Essen rund um den Reuterkiez, da war die Ecke noch weit davon entfernt Berlins "heißeste Partyzone" zu sein. Am Kottbusser Damm entstanden die ersten Berliner Dönerläden, und auf der anderen Seite der Brücke verkaufte der "Sindbad" seinen unvergessenen "Kreuzburger", der so schwer im Magen lag wie ein fettiges U-Boot. Die Dönerläden am Kotti wirken heutzutage fast schon altmodisch, gefragt sind jetzt Einrichtungen wie die "Brezel Company" in der Lenaustraße mit ihren "Ciabattas de luxe" oder die in jeder Hinsicht kosmopolitische "Pizza e Pezzi" am Reuterplatz. Bedingt durch das tiefe Eindringen der Partygesellschaft in den Kiez hat sich der Fast Food-Sektor verlagert, räumlich und kulinarisch. "Die Pannierstraße entwickelt sich definitiv zur Fressmeile", prophezeit Thimo, einer der drei Inhaber des BBI (Berlin Burger International) in der Pannierstraße. Das BBI steht beispielhaft für den Trend auch im Fast Food-Bereich qualitativ hochwertige Nahrungsmittel anzubieten. "Wir sind eigentlich kein Fast Food-Restaurant" sagt er und verweist auf die verhältnismäßig langen Wartezeiten von bis zu 20 Minuten. Im BBI wird alles selbst zubereitet, das Hühnchen ist in hausgemachter Marinade eingelegt, das frische Hackfleisch stammt vom Fleischer um die Ecke. "Unser Hauptziel ist es, gute Burger zu produzieren", so Thimo. Das solide Selbstverständnis erstreckt sich über das gesamte Geschäft, die Inneneinrichtung wurde überwiegend aus gebrauchten Materialien hergestellt und Kredite sind für die Inhaber tabu. Investiert wird nur Geld, das im Laden erwirtschaftet wurde. Seit sechs Jahren gibt es das BBI und der Wandel des Kiezes hat zu einer mehr als befriedigenden Geschäftsentwicklung geführt. Ein paar Meter weiter auf der anderen Straßenseite eröffnen die drei BBI-Betreiber demnächst die Bar "BER". "Die Namen BBI und BER kamen zustande, weil wir auch ein paar Eröffnungstermine verstreichen lassen mussten", so Thimo.

Direkt neben dem BER befindet sich die "Croissanterie", ebenfalls auf schnelles Essen spezialisiert und zu Stoßzeiten brechend voll. Wie das BBI findet sich die Croissanterie in den üblichen Berlin-Reiseführern wieder, das Geschäft profitiert vom Hype um den Reuterkiez. Wenngleich Christian Sachse, der Inhaber und Ur-Neuköllner aus der Gropiusstadt, aus guten Gründen darauf verweist, kein Trendsetter zu sein: "Uns gibt es es schon seit 19 Jahren, wir sind ein richtiger Kiezladen". Alleinstellungsmerkmal damals wie heute ist das unglaublich große Angebot an Belagen und Aufstrichen für Croissants und Brezeln. Die wenigsten Zutaten stammen aus dem Großhandel: "Die Salami importieren wir direkt aus Italien und die Trockentomaten sind tatsächlich am Strauch getrocknet", erzählt Christian. Neben der Qualität ist ihm auch die Freundlichkeit des Personals wichtig: "Das macht die Hälfte des Geschäftes aus."

Während die Pannierstraße Teil des hippen Reuterkiezes ist, verschwindet das Trendgefühl schlagartig, sobald man auf die Sonnenallee biegt. Hier dominieren Spielhallen und selbst klassische Dönerläden sucht man vergebens. Dafür findet man einen selbst für Berlin einzigartigen Imbiss: das "Fisch Kebab Haus" von Servet Kalayci. Es gibt weder Hammel- noch Kalbfleisch, die Speisekarte kennt nur maritime und vegetarische Gerichte. Servet Kalayci geht es in erster Linie um die Gesundheit: "Fisch ist gut für das Gehirn, er enthält Eiweiß ohne Fett und beugt Demenz vor."

Soweit es geht, verzichtet Kalayci auf die Fritteuse, der Fisch wird gegrillt und schonend gegart. Ein "Fisch Döner", gegrillter Fisch mit Salat im Fladen-Brot, kostet 2,50 €, die "Dorade Royal" auf dem Teller mit Kartoffelscheiben und Salat kostet 10 €. Die Einrichtung des Ladens entbehrt jeder Hippness, dafür kann man das "alte" Neukölln erleben, indem man sich draußen in die Sonne setzt und das Leben auf Neuköllns bekanntester Straße vorbeirauschen lässt.



Fitte Kids durch gesunde Ernährung

von Maximilian Grosser, "Donauwelle", Quartiersmanagement Donaustraße-Nord

Vollkornsandwiches in allen Variationen, ob mit Wurst, Käse oder Ei – Schüler der Theodor-Storm- Schule bekommen ein gesundes und reichhaltiges Angebot von Pausenbroten. Das Projekt fitte.kids macht das möglich und bietet den Schulkindern Alternativen zu Schokoriegel, Cola und Co. Für die ausgewogene Hofpausenernährung ist ‚Küchenfee‘ Mualla Akar verantwortlich, die während der Unterrichtszeit jeden Morgen in der Schulküche die Sandwiches ganz nach Belieben für die Schüler vorbereitet.

Die Pausenverpflegung ist Teil des Projekts fitte.kids das von der Schildkröte GmbH durchgeführt wird. fitte.kids bietet aber noch mehr als nur schmackhafte Pausenbrote. Jeden Montag zum Beispiel gibt es für Schüler statt normalen Sachkundeunterricht Kochkurse, geleitet von Renate Grehl. Die Köchin vermittelt den Schulkindern alles Wichtige rund ums Thema gesundes Essen.

Das Gemüse in einem solchem Menü nicht fehlen darf, haben die Schüler der Klasse 4b gleich am Anfang des Schuljahres gelernt. In den ersten Unterrichtsstunden stand deswegen Kohlrabi, Möhren, Gurke, Paprika und Stangensellerie auf dem Speiseplan. Die haben dabei nicht nur erfahren, welche wichtigen Vitamine sie enthalten, sondern auch wie man sie fingergerecht zubereitet. Krönung des Ganzen waren schmackhafte Dip-Cremes, die den Snack abrundeten. Bald stehen Burger und selbstgemachter Ketchup auf dem Menüplan.

Darüber hinaus wird die gesunde Ernährung durch Bewegungsangebote wie Qigong, Entspannungs- und Konzentrationsübungen zu einer Verbesserung des Körpergefühls und Workshops zur Suchtprävention ergänzt.

Theodor-Storm-Grunschule
Hobrechtstraße 76
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Kulinarische Reise durch Neukölln

Von Birgit Leiß, Flughafenzeitung, Quartiersmanagement Flughafenstraße

Morgens um 7 Uhr liegt der Flughafenkiez noch im Halbschlaf. Die meisten Geschäfte haben noch geschlossen, der Verkehr auf der Karl-Marx-Straße fließt vergleichsweise gemächlich und auf den Gehwegen sind nur wenige Passanten unterwegs. Nur in der Filiale der „Back –Factory“ in der Karl-Marx-Straße herrscht bereits Hochbetrieb. Bei Preisen von 60 Cent für eine Brezel und 99 Cent für ein belegtes Brötchen nimmt man auch gern die fehlenden Teller und die Selbstbedienung in Kauf. Eine junge Frau mit Kopftuch und Kinderwagen trifft sich hier mit einer Freundin, ein türkisches Ehepaar lädt sich Brötchen, süße Teilchen, Tee und Kaffee aufs Tablett. Die Filialleiterin erzählt, dass viele Kunden vor der Arbeit hier frühstücken: „Viele hätten gern, dass wir schon um 6 Uhr statt um halb sieben aufmachen.“

Ein paar Schritte weiter, in der Boddinstraße, laufen derweil viele Kinder mit Schulranzen den Hang hinauf. Einige werden auch von ihren Eltern mit dem Auto gebracht. Zielstrebig gehen sie ins Souterrain der Hermann-Boddin-Schule, dort gibt es täglich ein Frühstück für alle Schüler. Drei ältere Damen haben bereits Käse- und Wurstscheiben, Brot und Cornflakes hergerichtet. Die Kinder bedienen sich selber und setzen sich mit ihrem Teller an die Tische – Jungs und Mädchen natürlich getrennt, wie es sich in diesem Alter gehört. „Viele Kinder bekommen zu Hause kein Frühstück“, berichtet eine der ehrenamtlich tätigen Frauen. Sei es, weil die Eltern zur Arbeit hetzen müssen und keine Zeit dafür haben oder weil man sich in der Familie einfach nicht darum kümmert, dass die Kinder nicht mit leerem Magen zur Schule gehen. Das Frühstück ist kostenlos, bezahlt werden die Lebensmittel über das Projekt „brotZeit e.V.“. Auch die Einrichtung des Frühstückraums wurde darüber finanziert. Obwohl es sich um einen Keller handelt, wirkt er durch die bunten Tische und Stühle gemütlich. An der Wand hängen Bilder von Obst- und Gemüsesorten, sie wurden von den Kindern selber gemalt.

Dass sie hier vor Unterrichtsbeginn etwas zu essen bekommen, finden alle Kinder klasse. Außerdem kann man sich so mit der Freundin noch über all die wichtigen Dinge austauschen, die seit gestern passiert sind. „Es müsste immer Nutella geben“, bemängelt ein Mädchen. Zwei „Nutella-freie“ Tage wurden eingeführt – schließlich soll der Start in den Tag gesund sein.

Das Projekt „brotZeit“ wurde von der Schauspielerin Uschi Glas ins Leben gerufen, mittlerweile sind über 70 Schulen in ganz Deutschland beteiligt.

Gesund oder gar kalorienarm sind die Backwaren in der bulgarischen Bäckerei ein paar Häuser weiter nicht unbedingt. Dafür lässt die Auslage im Schaufenster wohl jedem das Wasser im Mund zusammenlaufen: frische Hefetaschen und andere Teilchen, süß oder mit Käse. Die Bäckerei in der Boddinstraße 59 gibt es erst seit ein paar Monaten, die Inhaberin erklärt, dass die meisten Sachen den türkischen Backwaren, zum Beispiel Börek, nicht ganz unähnlich sind. Daher hat sie auch einen türkischen Bäcker eingestellt, er beherrscht die Technik des Teigausrollens perfekt. Neben Backwaren gibt es auch original bulgarische Kekse, Schokolade und Paprikapaste. Geöffnet ist übrigens schon ab vier Uhr morgens. Wer um vier Uhr morgens hier eine Hefetasche kauft? „Naja, wir sind ja sowieso um diese Zeit schon in der Backstube“, meint die Chefin. Hier werden nämlich keine Rohlinge in den Ofen geschoben, hier wird noch täglich frisch gebacken.



Mittagessen in der Gropiusstadt

von Undine Ungethüm, "Walter", Quartiersmanagement Gropiusstadt

In der Gropiusstadt ist es mittags eher ruhig. Kein Vergleich zu Nord-Neukölln, wo sich Gerüche kreuzen und Essen das Straßenbild prägt. Aber essen tun die Gropiusstädter natürlich auch. Weil es aber kaum Cafés und Restaurants gibt – Gewerberäume waren in den Hochhäusern nicht vorgesehen - findet das Essen meist hinter den tausenden Wohnungstüren statt – oder aber rund um die U-Bahnhöfe, in den Gropiuspassagen und im neuen Wutzky-Center. Da gibt es Pizza, Brezeln auf die Hand, Chinapfanne, Bockwurst oder Backfisch – in vielen kleinen Restaurants und Verkaufsständen. Wenn man zu Fuß durch die Gropiusstadt geht, muss man aber auch nicht verhungern – es gibt ja Imbissbuden. Chicken World, Gyros-Express, Bibis Backshop, Lipschitz-Grill – hier bekommt man das übliche Fast-Food to go. In den meisten Imbissen gibt es aber auch ein, zwei Tische - wenn man möchte, kann man sich hinsetzen und beim Essen ein Schwätzchen halten. Und bei Monis Imbiss auf dem Wildmeisterdamm bekommen die Kinder aus der Umgebung außer Pommes auch eine große Portion Mütterlichkeit.

Manna – Mittagessen für alle Kinder

Im Malteser Familienzentrum Manna am Lipschitzplatz ist Essen Programm. Deshalb heißt das Haus auch nach der göttlichen Speise, die nachts vom Himmel fiel und den Israeliten auf ihrer 40-jährigen Wanderschaft durch die Wüste half, nicht zu verhungern. Im Manna bekommen mittags um 14:00 alle Kinder im Grundschulalter für XY Euro ein warmes Essen. Egal, von welcher Schule, egal woher sie kommen, so gegen 13:45 trudeln sie nach und nach in die helle, freundliche Mensa ein und besorgen sich Essensmarken. Heute gibt es Makkaroniauflauf und Gurken-Tomatensalat. „Tischlein Deck Dich“ steht einladend über der Essensausgabe. Es gibt vollwertige Biokost, niemals Schweinefleisch und nur ein kleines hölzernes Kreuz an der Wand zeigt, dass das Manna ein konfessionelles Haus ist. Kathrin Baron, die Leiterin des Manna will nicht missionieren, das geht auch gar nicht bei den vielen Kindern unterschiedlichster Herkunft – es kommen ja auch viele muslimische Kinder. Sie möchte vor allem, dass die Kinder ein warmes Essen bekommen, die zuhause keins bekommen können. Weil zuwenig Geld da ist, oder die Eltern bis abends arbeiten. „Wir haben wirklich einige Kinder, die essen soviel sie können, weil es die einzige richtige Mahlzeit ist, die sie bekommen.“ Das Mittagessen im Manna wird ausschließlich über Spendengelder finanziert.

Ein Kind zündet immer zuerst die dicke Kerze auf dem Tisch an. Erst dann dürfen alle anfangen. Und das Kind, das die Kerze anzündet, ist auch fürs Abräumen zuständig. Das wird jedes Mal ausgelost. Arne Schwarz betreut fast immer das Mittagessen, meist zusammen mit noch ein oder zwei Team-Kolleginnen. Er isst mit den Kindern, unterhält sich mit Ihnen und muss natürlich auch für Ordnung sorgen: Dass nicht zuviel rumgezappelt wird. Einen Sack Flöhe hüten ist leichter! Denn alle plappern durcheinander, sind erst einmal aufgedreht und machen Quatsch. Aber wenn die Kerze brennt, wird es ein bisschen ruhiger. Der Betreuer hat auch ein Auge auf die stillen Kinder und manchmal muss er auch ein bisschen helfen: Einige haben motorische Probleme und noch Schwierigkeiten mit Messer und Gabel. Es ist jetzt ein bisschen ruhiger geworden, aber immer wieder wird gelacht: Arne macht Scherze und die Jungen sind auch ganz gerne witzig! Der Makkaroniauflauf ist richtig lecker und die Teller bald leer. Gut, dass es diesen Ort gibt, wo Kinder jeden Mittag freundlich empfangen werden und in entspannter, liebevoller Atmosphäre zusammen essen können. „Kinder stark machen“ ist das Motto des Malteser Familienzentrums.

Das Beste kommt natürlich zum Schluss: Als die Betreuer den Nachtisch ausgeben, bildet sich in Nullkommanichts eine Kindertraube an der Ausgabe – es gibt Eis!! Danach wird mit Karten ausgelost, wer diesmal mit Abräumen dran ist: Der Kreuz-Bube sticht diesmal und die kleine Jasmin hat ihn gezogen. Abräumen will natürlich keiner so gern. Aber es muss ja sein und natürlich bekommt die kleine Küchenfee Hilfe vom Erwachsenen-Küchendienst – und nächstes Mal ist ein anderer dran!! Als erstes pustet sie die Kerze aus: Jetzt dürfen alle aufstehen. Manche gehen noch zur Hausaufgabenbetreuung, oder spielen noch zusammen, die anderen gehen nach Hause. Satt, fröhlich und gesund ernährt – Manna eben.

Café Happiness

In der Gropiusstadt gibt es kaum Cafés. Das Café Happiness am Lipschitzplatz ist eins der wenigen. Dort sitzen um die Mittagszeit alle möglichen Leute: Jüngere, Ältere, aus der Türkei, Deutschland, Polen - eine bunte Neuköllner Mischung eben.

Dass das so ist, ist Herrn Cakmak zu verdanken. Ihm gehört das Happiness und als er das Café eröffnet hat, nachdem die Bäckerei, die vorher darin war, geschlossen hat – da waren manche der ehemaligen deutschen Gäste erstmal ziemlich reserviert. Hier in der Gropiusstadt gibt es leider immer noch viel Vorurteile und Berührungsängste zwischen den unterschiedlichen Kulturen. Aber Herr Cakmak geht auf die Leute zu und spricht mit Ihnen. Und er ist so freundlich und interessiert, dass er schnell das Misstrauen abbauen konnte. „Ich rede einfach mit den Menschen. Wir sind doch alle gleich, egal wo wir herkommen! Und ich möchte, dass meine Gäste sich wohlfühlen.“ „Wer als Fremder kommt, soll als Freund gehen“ - das ist sein Wahlspruch.

Und es funktioniert: Das Happiness ist mittlerweile mit seinem selbstverständlichen Miteinander vom Lipschitzplatz nicht mehr wegzudenken. Türkische Mütter kommen auf einen Tee, Handwerker zur Pause und die älteren Damen aus den Seniorenwohnheimen rund um den Platz essen mittags gern mal was anderes als das langweilige „Essen auf Rädern“. Im Happiness gibt’s mittags multikulturelle Küche: Rührei mit Knoblauchwurst, Gözleme (hauchdünner Teigfladen) mit Käse, Fleisch, Spinat oder Kartoffeln gefüllt, türkische Pizza, Köfte, Suppen, Würstchen mit Kartoffelsalat. Und das Essen ist hausgemacht. „Wir machen alles selbst, Fertiggerichte gibt’s bei mir nicht“, sagt Herr Cakmak. Bald wird auch noch eine Terrasse eröffnet, mit Lounge-Feeling. Die freundlichen Frauen hinter dem Tresen gehören übrigens zur Familie – das Happiness ist Familienbetrieb. Aber Herr Cakmak sitzt gerade mit dem Jobcenter zusammen – er möchte längerfristig auch Arbeitsplätze schaffen. Der Name „Café Happiness“ war übrigens eine Idee seiner Tochter. Nachmittags kommen viele Ältere zu einem kleinen Kaffeeklatsch mit Kuchen. „Ich habe vier ältere Damen, die kommen mehrmals in der Woche – das sind meine vier Engel, sage ich immer!“ schwärmt Herr Cakmak. „Die sind so süß, ich freue mich jedes Mal, wenn sie kommen!“ Wenn das kein glücklicher Ort ist, wo man auch als älterer Mensch so herzlich willkommen ist!



Kochen in Zeiten des Wahljahres

von Steffen Hensche, "Rollberginfo", Quartiersmanagement Rollbergsiedlung

Wenn Renate Künast an einem Mittwoch in Neukölln in einer Gemeinschaftsküche steht und Teller befüllt, kann man ahnen, dass der Wahlkampf begonnen hat. Die Grünen-Politikerin ist Gastköchin bei der Veranstaltung „Mieter kochen für Mieter“, die seit bald 10 Jahren von dem Verein Morus 14 im gleichnamigen Gemeinschaftshaus im Rollbergviertel organisiert wird.
Gegen eine Spende von je 3,50 Euro bekommen durchschnittlich 50 bis 70 Gäste jeden Mittwoch ein Dreigänge-Menü serviert. Der Titel der Veranstaltung ist dabei inzwischen irreführend. Denn die wöchentlich wechselnden Chefköche sind nur noch selten direkt aus dem Quartier. Kleinere soziale Initiativen und Träger nutzen die Möglichkeit, sich vorzustellen oder es kocht ein Mitglied des Vereins Morus 14, der für seine kostenlose Schülerhilfe, die ohne staatliche Förderung funktioniert, inzwischen überrregional bekannt ist.
Mittlerweile hat aber auch schon viel Prominenz im Gemeinschaftshaus Morus 14 den Kochlöffel geschwungen. Alfred Biolek und Wolfgang Wowereit kochten gemeinsam, Rita Süßmuth war schon da, ebenso wie Kurt Krömer.

Das Gemeinschaftshaus ist heute besonders voll, mindestens 100 Gäste. Für so viele Menschen zu kochen, ist nicht einfach und arbeitsintensiv. Das Team im Frank Bourgett hat bereits am Dienstag mit dem Einkauf und den ersten Vorbereitungen begonnen. Am Mittwochmorgen ist ab neun Uhr Hochbetrieb: Putzen, Schnippeln Schälen, Hacken, Kochen, Braten, Backen, die Tische decken und dekorieren – es gibt viel zu tun. Renate Künast kam spät, ist aber zumindest ehrlich: Auf die Frage, wie viel Sie am Essen mitgekocht habe, zeigt sie mit Daumen und Zeigefinger an, dass es nur ein ganz kleines bisschen gewesen sei.
Die Hauptarbeit erledigt das feste Team, ehrenamtliche Helfer und Menschen, die ihre Sozialstunden ableisten oder vom Arbeitsamt hierher vermittelt worden sind. „Wir sind hier eingespielt, natürlich hat aber der Gastkoch den Kochhut auf. Er oder sie legt vorher fest, was gekocht wird und sagt an, wann was gemacht und wie gewürzt wird,“ betont Frank Bourgett, Mitarbeiter von Morus 14, der seit sieben Jahren jede Woche die Veranstaltung organisiert.

Um 12:30 Uhr steht das Essen bereit. Renate Künast sagt einige Worte, betont den Wert des gemeinsamen Essens und entschuldigt sich halb dafür, dass es heute ein vegetarisches Gericht gibt. Als Vorspeise gibt es Bärlauch Suppe, im Hauptgang wird Gemüse auf Couscous gereicht und als Nachspeise Mango Creme mit Mandelsplittern.
Fleischlose Gerichte kommen bei vielen Stammgästen nicht immer gut an. „Viele hier wären zufrieden, wenn es im Wechsel Buletten und Kassler geben würde, Uns ist es aber wichtig, dass das Essen hier vielseitig und interkulturell ist“, stellt Frank Bourgett fest, „daher achten wir darauf, dass hier auch afrikanisch, arabisch, indisch, ostasiatisch oder türkisch gekocht wird.“
Das gesamte Menü darf im Einkauf übrigens maximal 150 Euro kosten. Viele der gerade türkischen Gemüsehändler gewähren dem Verein auch mal einen Rabatt. Eine arabische Frau hat es einmal geschafft, 70 Gäste mit 60 Euro Budget zu bekochen.
Für die Gäste ist das Essen aber nur ein Grund für den regelmäßigen Besuch. „Wir kommen vor allem auch, um etwas in Gemeinschaft zu erleben“, erzählt die Anwohnerin Elke Binjos, „Einige haben sich hier erst kennengelernt. Da viele keine Familie zuhause haben, freut man sich auf jeden Mittwoch.“
Auch Vertreter der Polizei essen bei „Mieter kochen für Mieter“ regelmäßig mit. „Für uns ist das eine Gelegenheit mit verschiedensten Akteuren in Kontakt zu kommen, unbürokratisch beim Essen, auf dem kurzen Dienstweg“, sagt der Polizist vom Abschnitt 55, Herr Fibranz.
Renate Künast kommt ebenfalls in Kontakt mit den Menschen. Eine Frau sucht beispielsweise dringend eine Wohnung für Ihre Familie. Renate Künast schreibt sich die Kontaktdaten auf. Gegen 14 Uhr verlässt sie das Gemeinschaftshaus, sie hat heute noch drei weitere Termine.

Die Veranstaltung Mieter kochen für Mieter steht allen offen und findet jeden Mittwoch ab 12:30 Uhr in der Morusstraße 14 statt. Schauen Sie doch einmal vorbei. Das nächste Menü wird immer auf www.morus14.de angekündigt





5- bis 14-Jährige aus dem Körnerkiez lernen kochen

Putenschnitzel für Anfänger

von Claudia Mattern, "Körnerpost", Quartiersmanagement Körnerpark

Eine wichtige „Kochtheater“-Regel lautet: Wer zu spät kommt, zahlt 50 Cent in die Gemeinschaftskasse, und das gilt auch für Besucher. Wer wie Marion Seifert seit über fünf Jahren Projekte mit Kindern im Körnerkiez durchführt, weiß, dass ohne Pünktlichkeit keine Ergebnisse zustande kommen. Ergebnisse, das sind in ihrem Fall ein kleines Menü pro Kochtermin, gekocht von 5- bis 14-Jährigen unter ihrer Regie.
Heute stehen auf dem Speiseplan mit Käse und Tomaten überbackene Putenschnitzel mit Kartoffeln, Karotten und Salat, als Nachtisch Melonenquark. Diesmal hat die Projektleiterin das Gericht ausgewählt. Normalerweise läuft es aber so, dass die Essensplanung demokratisch beschlossen und aufgeteilt wird, wer welche Zutaten mitbringt. Die 8-jährige Amina hat heute die Kartoffeln mitgebracht, der 10-jährige Bashir und die 7-jährige Someya waren für Karotten, Petersilie und Orangensaft zuständig.

Wer selbst Kinder hat oder mit Kindern arbeitet, weiß, wie kompliziert es sein kann, für viele Kinder zu kochen, so unterschiedlich sind die Geschmäcker. Der eine mag keine Tomaten, der andere keine Zucchini. „Ich bin so einer, der kaum etwas isst“ gesteht der 10-jährige Desmond, „ich esse auch keinen Käse.“ Malang (7) dagegen isst fast alles.
Während Amina und Someya die Tomaten und den Käse schneiden, kümmern sich Milas (10) und Alen (10) um die Petersilie. Als Alen und Amir (9) Brot schneiden, wird das ein oder andere Stück stibitzt. „Also gut“, lenkt Marion Seifert ein, „dann ist jetzt Raubtierfütterung, wenn ihr alle so einen Hunger habt.“ Normalerweise ist zwischendurch Essen eigentlich nicht gestattet, denn alle essen am Ende gemeinsam am Tisch. Dieser ist schon von Alen und Someya eingedeckt, auf die Tischdekoration legen alle großen Wert.
Die Jungs unterhalten sich über den Rummel in der Hasenheide, der Geräuschpegel steigt, dann geht der rote Teller in die Brüche. „Wer kocht denn jetzt die Möhren?“ fragt Marion Seifert schon zum dritten Mal. Intisar (12) meldet sich sofort. Als Älteste ist sie eine große Hilfe für die Projektleitern.
Denn sich alleine um zehn Kinder zu kümmern, die mit Küchenutensilien hantieren, das erfordert vor allem auch gute Nerven. Gerade hat sich Malang mit dem Schälmesser geschnitten, kleine Unfälle dieser Art bleiben natürlich nicht aus. Samstags kommt deswegen manchmal zur ehrenamtlichen Unterstützung der Jura-Student Johannes dazu. Die Eltern werden regelmäßig bei Ausflügen und kleinen Feiern einbezogen. Neulich an Ostern, erzählt Malang, haben sie mit den Eltern und Geschwistern ausgiebig gefrühstückt, die letzten gingen am frühen Abend.
Als die Mädchen Käse und Tomaten auf die Putenschnitzel legen, gibt es von einigen Seiten Protest. „Man muss jedes Essen probieren“ erklärt die Projektleiterin, auch das gehört zu den Kochtheater-Regeln. Weitere Regeln sind, dass der Arbeitsplatz nach jedem Arbeitsgang sauber gemacht wird und alle gemeinsam die Küche aufräumen.

Zur Belohnung gibt es neben den regelmäßig stattfindenden Ausflügen außerdem alle zwei Monate einen kleinen Preis für gutes Benehmen, Mitmachen und Pünktlichkeit. Neuerdings wählen die Kinder jeden Monat einen Kochtheatersprecher, der die Aufgaben verteilt, derzeit ist Bashir der Chef.
„Ihr habt heute toll mitgemacht, aber ihr wart ein bisschen zu laut“ sagt Marion Seifert, als alle endlich am Tisch sitzen. Der Grund dafür liegt auf der Hand. Denn wenn ein Erwachsener da ist, erklärt Desmond, wollen nun mal alle mit dem Besuch reden.
Lassen die Eltern ihre Kinder mit den neu erworbenen Kochkenntnissen denn auch zuhause an den Herd? „Ich habe für meine Eltern neulich Spiegeleier gebraten“ erzählt Amir, der seit knapp fünf Monaten mitmacht. Langfristig können sich die Eltern der Kochtheater-Kinder bestimmt auf aufwändigere Gerichte freuen.

Marions Kochtheater“ wird mit Fördermitteln aus dem Programm Soziale Stadt finanziert und findet jeden Freitag und Samstag ab 15 Uhr im Familienbildungszentrum, Altenbraker Str. 12a statt. Interessierte melden sich bitte unter 0152-112 57 999 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.





Rixdorf - Eine Oase für Veganer?

von Bernhard Stelzl, "Richard", Quartiersmanagement Richardplatz Süd

Modeerscheinung, Lebensweg oder ein Beitrag zu einer nachhaltigen Produktionsweise? Vegan ist in und etabliert sich seit geraumer Zeit auch im Quartier. In der Regel ist die Rede von Menschen, die freiwillig auf alle tierischen Produkte verzichten. Sprich, kein Fleisch essen, aber auch keine Milchprodukte, Eier oder auch Honig. Vegan leben kann aber weit darüber hinausgehen, wie Patrick und Andreas vom Vegan-Kollektiv „Dr. Pogo“ erklären. „Für die Mitglieder des Kollektivs steht an erster Stelle, dass wir in einer Welt leben wollen, die ohne Ausbeutung von Mensch, Tier und Natur auskommt“. Dieser Idee folgend, gründeten sie gemeinsam mit 9 weiteren Mitstreitern einen Veganladen, der seit Anfang des Jahres in kollektiver Selbstverwaltung am Karl-Marx-Platz betrieben wird. Im Laden selbst ist sichtbar, welche Produkte vegan sind und welche Lebensbereiche sie außer speziellen Lebensmitteln noch abdecken: Kosmetika, Tiernahrung, Haushaltsmittel, Bücher und Süßigkeiten. Gründe für diese Art der Lebensführung gibt es viele, da hat auch jedes Mitglied seine eigene Sicht, aber klar ist, dass die Herstellung dieser Produkte umweltschonender ist, als die übliche Massentierhaltung. So ist zum Beispiel die tierische Landwirtschaft eine der größten Wasserverbraucher. Andere stellen nicht nur den Umweltgedanken, sondern eben auch die Tiere selbst in den Vordergrund. Hier geht es darum, dass kein Lebewesen dem anderen dienen sollte. Folgerichtig sind die Produktionsbedingungen, d.h. die ethischen, sozialen und ökologischen Verhältnisse in denen etwas hergestellt wird, ein wesentlicher Aspekt der veganen Lebensweise.

Neugier und Ausprobieren

„Der aktuelle Zuspruch hängt sicherlich auch mit den zahlreichen Lebensmittelskandalen zusammen“, meint Patrick. Für viele sei es aber eben eine bewusste gesundheitliche Entscheidung, denn vegane Kost enthält deutlich mehr Ballaststoffe, aber weniger Fett, Cholesterin und Protein. „Aber wie gesagt, das Thema ist vielschichtig.“ Für „Dr. Pogo“ war die Entscheidung sich hier niederzulassen auch von einen positiven Umfeld geprägt, denn in Rixdorf hat sich schon eine kleine Szene etabliert. Wichtig ist, dass es sich nicht um eine exklusive Ansammlung von „Freaks“ handelt, der Austausch mit der Nachbarschaft ist den Betreibern ein wichtiges Anliegen. „Viele Leute kommen vorbei und schauen sich erst einmal nur um. Ich freue mich über neue Gesichter und interessierte Nachfragen“, schildert Andreas die ersten Begegnungen. Manchmal entwickelte sich ein Gespräch, „wichtig ist uns, dass wir auch Leuten mit weniger Geld einen Einkauf ermöglichen, deshalb bieten wir bei vielen Produktgruppen auch billigere Alternativen oder eben kleine Mengen an.“ Wer möchte, kann in einer kleinen Café-Ecke sitzen, probieren oder eben diskutieren. Für alle elf Mitglieder des Kollektivs ist es übrigens das erste Mal, dass sie einen Laden betreiben, ganz ohne Chef. Auch hier heißt es diskutieren, ausprobieren und machen.

Dr. Pogo
Karl-Marx-Platz 24
12043 Berlin
www.veganladen-kollektiv.net




Selbst gemacht schmeckt’s am besten!

Spaghetti mit Tomatensauce

von Michael Zambrano, "Promenadenmischung", Quartiersmanagement Schillerpromenade

Drei- bis viermal in der Woche kommen sie zum Kochen hierher: die Kleineren, die etwas Älteren, und einige von ihnen sogar mehrmals. Was auf den Teller kommt, das entscheiden sie selbst. Die Ideen dazu kommen von ihnen.
Einer macht Karate, der andere spielt Fußball, zwei machen Musik und einer tanzt wie Michael Jackson; es gibt sehr spannende und vielfältige Hobbies in dieser Gruppe. Aber eines mögen sie alle: Spaghetti mit Tomatensauce.
Pünktlich kurz vor zehn läuft eine fröhliche, lächelnde und muntere Gruppe durch die Tür. Zwei Lehrerinnen und 26 Kinder, die sich wieder mal auf den Weg gemacht haben, um gemeinsam zu kochen, zu spielen und zu essen. Sie kommen aus der Regenbogen-Schule im benachbarten Rollberg-Quartier und werden heute Pasta machen. Nicht etwa fertige Nudeln kochen und bereits zubereitete Saucen dazugeben. Nein, hier wird alles selbst gemacht! Und das ist nicht nur viel gesünder, sondern macht offensichtlich auch allen Beteiligten großen Spaß.

Selber machen“ und „gesund essen“

Das „selber Machen“ und „gesund Essen“ ist ein wichtiges Anliegen für Eva Eichert (Projektagentur gGmbH), Leiterin des Warthe-Mahls. Seit 2006 werden hier diese Kochveranstaltungen mit Kitas und Schulen organisiert. Und auch für die Lehrerinnen und Lehrer, die immer wieder mit ihren Kindern hierher kommen. Christine Müller, Lehrerin der Regenbogen-Schule ist schon zum dritten Mal hier. Einmal gab es gesundes Frühstück mit selbstgebackenem Brot, das andere Mal Pizza. Und heute: Spaghetti mit Tomatensauce.
Das Team vom Warthe-Mahl, das diese Veranstaltung durchführt, macht eine ausgezeichnete Arbeit und man kann sehen, dass es auch ihnen Spaß macht. Sylvia Rose erklärt, wie man die Nudeln selbst macht. Gemeinsam mit Iman Salloub, Siham El-Gahzi und Rosalie Oppermann begleitet sie die Kinder bei den restlichen Schritten der Zubereitung.

Mit Sauce, Basilikum, Käse, oder doch lieber nichts?

Und den Kindern? Denen macht’s auch Spaß. In welche Klasse sie gehen? „In die zweite!“, „Nein, die erste!“, „Doch, die zweite!“, „Wir sind gemischt.“, verrät schließlich einer. 26 Kinder aus der ersten, zweiten und dritten Klasse. Und ob sie so etwas schon einmal gemacht haben - beim Tomaten schneiden - „ja!“. Und auch schon andere Sachen. Aber Gemüse, das „schwierig zu schneiden ist wie Zucchini“, das macht keinen Spaß. Und Basilikum schneiden? „Noch nie“. Sogar der Geruch ist für einige neu, für andere gar nicht.

Aber beim Essen, da wissen alle Bescheid: Die einen wollen ihre Spaghetti nur mit Parmesankäse, andere nur mit Tomatensauce, weitere mit Tomatensauce und Basilikum, ein Mädchen möchte sie nur mit Basilikum und Käse, und ein anderes nur Spaghetti, „ohne nichts“.

Gesundes Essen in guter Begleitung

Auch wer nicht mehr in die Grundschule geht, aber trotzdem gerne gesund kochen und/oder essen möchte, ist natürlich immer willkommen. Im Warthe-Mahl gibt es ein breites Angebot: Kochen und Backen mit Kindern ca. drei- bis viermal pro Woche; täglich um 9 Uhr gibt es Frühstück und jeden dritten Mittwoch im Monat gibt es muslimisches Frauenfrühstück; wechselndes Mittagessen jeden Tag ab 11.30 Uhr bis ca. 14 Uhr; und Kaffee oder Tee und selbstgebackener Kuchen jeden Tag bis 18 Uhr.
Das besondere, abgesehen von den bezahlbaren Preisen (es sollen nur die Selbstkosten gedeckt werden), ist der zwischenmenschliche Kontakt. Hier gibt es keine KundInnen und BetreiberInnen, hier sind sie NachbarInnen. Und wenn ein Stammgast mal krank ist und nicht zum Mittagessen kommen kann, dann wird ihm das Essen nach Hause gebracht.
Es ist sicherlich ein gutes Zeugnis für die hier erlebte Atmosphäre, wenn eine Tochter hineinkommt, um sich den Ort anzuschauen, von dem ihr Vater so viel erzählt. Oder ein Kind seine Eltern nach der Schule hierherzerrt, um ihnen zu zeigen, wo es heute morgen seine Brötchen gebacken hat.


Nachbarschaftscafé / Nachbarschaftstreff Warthe-Mahl
Warthestraße 46
12051 Berlin

Das Warthe-Mahl wird gefördert mit Mitteln des Programms Soziale Stadt





Nachtimbiss im Schillerkiez

Pommes rot-gelb

von Max Büch, "Promenadenmischung", Quartiersmanagement Schillerpromenade

Manchmal die letzte Rettung: „Bei Papa“ gibt es Fast-Food frisch vom Grill bis spät in die Morgenstunden.
Wer sich im Schillerkiez spät nachts hin und wieder auf die Suche nach einer warmen Mahlzeit macht, dürfte hier schon mal gelandet sein: ein roter Teppich auf dem Bürgersteig, Plastikplanen an den Seiten des kleinen Vorbaus, der vor Wind und Wetter schützt und eine rot- gelb beleuchtete Markise, die „Currywurst – Cheesburger - Hot dog - Pommes“ im 24-Stunden-Takt verspricht.
Bei Papa ist eine Institution. Seit 1945. So steht es zumindest auf der Leuchtreklame des Ladens. (Wofür allerdings die „1“ auf dem Fußball in der Mitte des Schildes steht, ist nicht bekannt.) Das geht soweit, dass außer Google kein Mensch hier im Kiez weiß, wo der Kirchhofweg sein soll. Denn dieser heißt im Volksmund längst „Bei Papa’s Weg“, und führt von der Hermannstraße am Friedhof entlang direkt zum Flugfeld Tempelhof. Oder eben zu Papas Imbiss in der anderen Richtung.
Der Papa, das ist mittlerweile Apo: kurze schwarze Haare, gutmütiger Blick und ein leicht gequältes Lächeln auf den Lippen. 2005 hat er den Laden übernommen und steht seitdem tagtäglich in der kleinen Bude, frittiert Pommes und brät Currywurst und Burgerfleisch am Grill. Es ist schon fast halb acht Uhr abends, im Hintergrund läuft türkische Musik im Radio, und Apo ist freundlich und doch sichtlich genervt, weil sich sein Mitarbeiter wieder einmal verspätet hat. Um sieben Uhr hätte er übernehmen sollen, doch „das klappt nie“. Der sei immer zu spät, habe den Bus verpasst oder ähnliches. Klar, andere Mitarbeiter seien leicht zu finden, aber die blieben dann auch immer nur drei, vier Tage. „Die wollen nur an das schnelle Geld, aber nicht dafür arbeiten“, erklärt der 33-Jährige.

Currywurst halal

Mitternacht Bei Papa. Einmal Pommes rot-weiß, der Klassiker hier, wie eine Bekannte vom Hörensagen weiß: “Einssechzig“. Preislich toppen kann das nur die Currywurst für „Einsfünfzig“ – ein Cheeseburger geht für zwei Euro über die Theke. Kulinarisch sollte man auf keine Offenbarung hoffen, aber das Preis-Leistungs-Verhältnis kann sich sehen lassen. Und die Pommes sind bei doppelter Menge dreimal so gut wie die McDonald's-Konkurrenz vom Hermannplatz.
„Currywurst is halal?“, fragt der Nebenmann pro forma. Der Grillmeister für die Nacht – mittlerweile offenbar doch noch eingetroffen – nickt und deutet auf das leicht vergilbte Zertifikat der Halal-Currywurst-Manufaktur, das hinter einer Glasscheibe klebt. Um einen der Rundtische, eine Konstruktion aus einem rot-gelb-gestreift bemaltem Holzfass mit erhöhter Tischplatte auf einem Metallgestänge, sitzen ein paar Halbstarke und tauschen Prahlereien über Mädchen- und Gefängniserfahrungen aus. Gesprächsfetzen wie „Kein BH, Digga“, „zehn Mädchen im Mini-Rock“ und „die dachten ich bin Popstar“, dringen herüber und verfeinern die Mahlzeit. Ein junges Paar schiebt ein Rad samt Musikinstrument die Straße entlang, kommt vor dem Laden zum Stehen und schaut sich Papas Menü-Auslage an.
Die Kundschaft sei vor allem international, meint Apo, der wohl längst in seinem Bett liegen dürfte und sich für den kommenden Tag erholen. Rund um die Uhr ist zwar Bei Papa auch nicht mehr Betrieb, aber von elf Uhr morgens bis fünf Uhr in der Früh deckt man doch einen Großteil des Tages ab. Ob er manchmal ans Aufhören denke? „Oft.“ Die Arbeit mache keinen Spaß und sei zudem gefährlich. Nicht unbedingt wegen Überfällen oder Schutzgelderpressung, davon sei er bisher verschont geblieben, aber die vielen Betrunkenen und die Gegend an sich. Wirklich benennen kann oder will er die Gefahr allerdings nicht. Journalismus würde ihn reizen, als Kriegsreporter in die Krisengebiete reisen und davon berichten. Aber das sei schließlich auch nicht ganz ungefährlich.





Straßengärtnerei im Schillerkiez

Pflanzen die verbinden

von Michael Zambrano, "Promenadenmischung", Quartiersmanagement Schillerpromenade

Die Stadt als offener Obst- und Gemüsemarkt. Ein wunderbarer Gedanke, der in so manchen Köpfen und Herzen unserer Zeit lebt und Anfang dieses Jahres durch Brigitte Ella seinen Weg zur neuen GärtnerInnengruppe der Warthestraße fand. Die Geschichte dieser Idee rund um den Wartheplatz und seine NachbarInnen ist ein wenig älter, aber nun ist sie reif, um in die Tat umgesetzt zu werden.
Anfang April, als der Frühling noch auf sich warten ließ, lud Eva Eichert, Leiterin des Warthe-Mahls, Anja Fiedler von der Initiative „Stadt macht satt“ ein, um ihre Erfahrungen aus der Gärtnerei im öffentlichen Raum mit den AnwohnerInnen zu teilen. Offensichtlich war es ein sehr inspirierender Vortrag, denn am selben Abend gründete sich eine Gruppe, die sehr schnell mit den Vorbereitungen eines „interkulturellen Hängegartens in der Warthestraße“ begann.
Unter dem Namen „PflanzBar“ suchen sie vor allem die nachbarschaftliche Begegnung und Zusammenarbeit. Marieke Piepenburg und Stephan Hartmann, zwei der Gründer dieser Idee, sind fest davon überzeugt, dass „die gemeinsame Leidenschaft für das Säen, Ernten und Verzehren der Pflanzen Verbindungen zwischen Menschen schafft“. Und noch bevor die Aussaat überhaupt begonnen hatte, war diese Verbindung bereits deutlich zu spüren. Selbst diejenigen, die sich aus dem einen oder anderen Grund nicht beim Anpflanzen beteiligen wollten, spendeten z.B. Blumenkästen oder Tontöpfe. Auch eine Bauplane, Malervlies, Eierkartons, Tetrapaks und Stumpfhosen wurden beigetragen. Materialien, die – auch wenn nicht sofort einleuchtend – von großer Bedeutung für die Umsetzung dieses Projektes sind.

Die Pflanzen werden zuerst zuhause, in Eierkartons und kleinen Blumentöpfen hochgezogen, um anschließend ausgepflanzt zu werden. Während dieses Zeitraums werden die Pflanzgefäße für die spätere Auspflanzung erstellt und gestaltet. Recycelte Tetrapakkartons werden aufgeschnitten und mit alten Strumpfhosen witterungsbeständig gemacht. Denn, wie Marieke und Stephan von der Erfahrung der Initiative „Stadt macht satt“ lernen konnten, würden die Kartons ohne zusätzliche Beschichtung nicht lange halten. Aus diesem Grund werden sie mit Strumpfhosen und lösungsfreiem Kleber beschichtet. Der nächste Schritt ist, aus der Bauplane und dem Vlies Pflanztaschen zu nähen, um diese beispielsweise am Käfig um den Fußballplatz am Wartheplatz aufzuhängen.
Nachdem die Jungpflanzen herangewachsen waren, wurd eine besondere Auspflanzung organisiert. Am Samstag, den 25. Mai, wurd unter dem Namen „EssBar – ein Fest(essen)“ gemeinsam am Wartheplatz gepflanzt, gegessen und Musik genossen. Es war eine Veranstaltung, an der sich jede und jeder beteiligen konnte. Ein Straßenfest mit Musik, Informationen und gemeinsamen Essen.
Nun hängen sie, die Pflanzen. Und auch wenn vorab der regnerische Mai das gießen übernimmt, muss der hängende Garten gemeinsam von der Nachbarschaft gepflegt werden.

Marieke Piepenburg
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Dieses Projekt wurde gefördert mit Mitteln des Programms Soziale Stadt





Das Restaurant s...cultur in der Erkstraße

Entspannt am Rathaus schlemmen

von Mathias Hühn, "Der Ganghofer", Quartiersmanagement Ganghoferstraße

In der Erkstraße zwischen der Sonnenallee und Karl-Marx-Straße fehlt nichts von dem, was das Neukölln-Bild der letzten Jahre geprägt hat: Handy-Laden, Internetcafés, 1-Euro-Shop, Nagelstudio und ein Lidl-Supermarkt. Die meisten Häuserfassaden sind mit grauem Staub patiniert, grüne Inseln gibt es nicht, viele Fenster sind verhangen. Tagsüber donnern Busse, PKWs und LKWs auf dem Weg nach Treptow vorbei. Am westlichen Ende liegt das Neuköllner Rathauses mit seinem Vorplatz, auch hier bestimmt wuselige Betriebsamkeit das Straßenbild. Gegenüber des Platzes sticht allerdings ein Gebäude aus der grauen Fassadenfront heraus: das AWO-Haus, das mit seinem neuen gelben Anstrich und den weißen Fensterkreuzen eher nach Italien, als nach Nord-Neukölln passt.
In diesem Haus hat die „Arbeiterwohlfahrt-Südost“ ihre Geschäftsstelle und unten im Parterre befindet sich das Restaurant „s...cultur“. Es ist ein öffentliches Restaurant mit breiten Fenstern und einem hellen Gastraum, neben einer festen Karte gibt es täglich wechselnde Mittagsgerichte. Trotz der auffallenden Lokalität ist es immer noch ein Geheimtipp: „Wir werden nicht richtig wahrgenommen. Viele Leute denken, wir seien die Kantine der AWO“, erzählt Restaurant-Chef Markus Kunz. Tatsächlich gehört das „s...cultur“ zur AWO, genaugenommen zur Tochtergesellschaft „AWO Essen und mehr gemeinnützige GmbH“. Das Restaurant ist ein Integrationsbetrieb, hier können Menschen mit Handicaps, die erfolgreich eine Gastronomie-Lehre absolviert haben, die nötige Praxiserfahrung sammeln. Die meisten MitarbeiterInnen, so Restaurantleiter Kunz, seien bei Bildungsträgern ausgebildet worden und hätten den stressigen Alltag in kommerziellen Restaurants, Hotels oder Cafés noch nicht kennengelernt. Zwar stünde den MitarbeiterInnen auch im „s...cultur“ mehr Einarbeitungszeit als anderswo zur Verfügung, gleichzeitig unterliege der Betrieb wirtschaftlichen Zwängen und die Gäste erwarteten den gleichen guten Service wie in jedem normalen Restaurant.
Frau Müller-Nestler, frisch ausgebildete Fachkraft im Gastgewerbe und eine der Mitarbeiterinnen im S...Cultur sieht sich allerdings nicht wirklich unter Stress. „An den Schnitzel-Tagen wird es manchmal hektisch, ansonsten eher nicht. Ich arbeite gerne hier, die Kollegen und der Chef sind nett. Ich bin froh, dass es eine solche Einrichtung gibt. Es ist ein gutes Training.“
Ursprünglich sollte es das „s...Cultur“ gar nicht geben. Die AWO wollte die Gasträume, die in eineinhalb Jahren Bauzeit aufwendig renoviert wurde, ursprünglich an einen externen Betreiber verpachten. In der Geschichte des Hauses gab es bereits eine Pizzeria, einen Chinesen und ein deutsches Restaurant. Da sich kein geeigneter Pächter fand, überlegte die Geschäftsführung AWO, wie sie soziale Ausrichtung und Restaurantbetrieb verbinden könnte. Herausgekommen ist das „s...cultur“, ein Integrationsbetrieb, der neben seinen Speisen auch wechselnde kulturelle Veranstaltungen organisiert.

Der Gastraum ist mit schwarzen Ledersitzen ausgestattet, von vielen Plätzen aus kann man entspannt dem Treiben vorm Rathaus zusehen.
Ein beliebter Treffunkt ist auch Sommergarten im Innenhof. Fernab vom Trubel der Erkstraße können die Gäste in aller Ruhe speisen und sich wie im Urlaub fühlen, denn sie blicken direkt auf den "Rixdorfer-See", ein übergroßes Wandgemälde mit Wasser und Wald. Die AWO ist davon überzeugt, dass es sich um einen der "am häufigsten fotografierten Innenhöfe Neuköllns" handelt.
Mittags kommen in das s...cultur vorwiegend Gäste, die in der engeren Umgebung arbeiten, abends jüngere Neuköllner, darunter viele internationale Studenten. Die täglich wechselnden Mittagsgerichte folgen einem festen Plan: montags Pasta, dienstags Schnitzel, mittwochs Salat (im Winter Eintopf), donnerstags Hackfleischspezialitäten und freitags Fisch. Restaurantleiter Markus Kunz legt wert darauf, dass alles frisch zubereitet wird, tiefgefrorenes Fleisch oder fertige Saucen sind ein No-Go. Die Preise sind moderat, ein Mittagsgericht kostet maximal 5 Euro.

Etwas tiefer in die Tasche müssen die Gäste für die Teilnahme an den monatlichen Gourmetabenden greifen, an denen allerdings auch viel geboten wird. An diesen Abenden wird im „s...cultur“ ein 5-Gänge-Menu serviert, zu jedem Gang wird ein anderer Wein gereicht. Untermalt werden die Veranstaltungen von Künstlern - Musikern, Zaubererern oder Kabarettisten - die auf der Bühne im hinteren Teil des Restaurants auftreten. Knapp 50 Euro kostet die Teilnahme, Essen, Kultur und Weine inklusive. Die Karte richtet sich dabei nach dem Motto des Abends. Markus Kunz: „Im Januar hatten wir einen Heinz Erhardt-Abend. Der Nachtisch hieß „Willi wills wissen“, es gab gebackene Williamsbirne gefüllt mit hausgemachtem Mohneis“.

Restaurant s...cultur
Erkstraße 1 (U-Bahn U7, Rathaus Neukölln)
Tel.: 030 - 613 963 61, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!,
www.awo-scultur.de
Öffnungszeiten: Mo-Sa 11 - 23 Uhr
(So & Feiertags geschlossen)
Das Team bietet für Veranstaltungen außer Haus auch einen Catering-Service an. Außerdem kann das s...cultur für Feiern gemietet werden.